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PREIS: 1 KRONE
WIEN 1914
VERLAG DES MUSEUMS
AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI.
[S. 3]
Die Gründung des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrieist mittels Allerhöchsten Handschreibens Seiner Majestät des KaisersFranz Joseph I. an den damaligen Ministerpräsidenten, Seine kaiserlicheHoheit Erzherzog Rainer, am 7. März 1863 angeordnet worden.
Am 31. März 1864 wurde von Seiner Majestät dem Kaiser Seine k. u. k.Hoheit Erzherzog Rainer zum Protektor und der Universitätsprofessor Dr.Rudolf von Eitelberger zum Direktor des Museums ernannt. Die Anstaltwurde am 12. Mai 1864 im ehemaligen Ballhause der k. k. Hofburg mit2000 geliehenen Gegenständen der alten Kunstgewerbe eröffnet.
Das Institut hat die Aufgabe, durch Herbeischaffung und Bereitstellungder Hilfsmittel, welche Kunst und Wissenschaft bieten, dieLeistungsfähigkeit der Kunstgewerbe zu heben, den Geschmack derKunstgewerbetreibenden und des Publikums zu wecken und zu veredeln undso die kunstgewerbliche Tätigkeit zu fördern.
Außerdem können Künstler und Kunstgewerbetreibende ihre neuen Arbeiten,wenn diese den Anforderungen und Zwecken des Museums entsprechen, nachMaßgabe des Raumes zeitweilig unentgeltlich im Museum ausstellen.
Am 4. November 1871 wurde das nach den Plänen des Oberbaurates HeinrichRitter von[S. 4] Ferstel in den Jahren 1868 bis 1871 am Stubenring erbauteMuseumsgebäude seiner Bestimmung übergeben. Dasselbe bildet einenzweigeschossigen Bau und ist im Stile der italienischen Renaissance undin Ziegelrohbau ausgeführt.
In den Jahren 1906 bis 1909 wurde im Füllboden des alten Wienflußbettesnach den Plänen des Oberbaurates Ludwig Baumann ein freistehenderErweiterungsbau aufgeführt und dieser durch einen eingeschobenenKorridoranbau mit dem alten Museumsgebäude verbunden.
Als Staatsanstalt untersteht das Museum unmittelbar dem k. k.Ministerium für öffentliche Arbeiten.
Im Jahre 1898, nach dem Rücktritte des Erzherzogs Rainer vomProtekt