Anmerkungen zur Transkription
Das Original ist in Fraktur gesetzt.Im Original gesperrter Text ist so ausgezeichnet.
Weitere Anmerkungen zur Transkription befinden sicham Ende des Buches.
von
Johannes Schlaf
Berlin 1911
A. Hofmann & Comp.
Copyright 1911
by A. Hofmann & Comp.
Dies Buch handelt von der so brennenden Krise, inder heute Religion und Wissenschaft stehen. EineKrise, die unter Umständen zu einer ungeheueren Gefahrfür die europaeische Sozietät werden kann. Angesichtsdieser Gefahr aber kommt alles auf den glücklichen undendgültigen Austrag des heute so bedenklich in der Schwebehängenden Problems der exakten Naturwissenschaft an.Das aber will besagen: darauf, daß die völlige Brüchigkeitund Unmöglichkeit der gegenwärtigen mechanistischenWissenschaft und ihrer Prinzipien ausgesprochen wird.Im besonderen aber kommt alles darauf an, daß manendlich die höchst positive, sichere und im erkenntnistheoretischen,was schließlich bedeutet: religiösen Betrachtdurchaus ausschlaggebende Bedeutung zweier glorreicherErrungenschaften der bisherigen exakten Naturwissenschaft,an denen diese neuerdings aber höchst bedenklicher undgefährlicher Weise wieder irre geworden ist, daß mandie ausschlaggebende, religiöse Bedeutung der Entwicklungstatsacheund der Tatsache der Erhaltung einheitlicherKraft – ich sage besser und exakter: Polarität!endlich mit vollstem Bewußtsein ihrer unausweichlichenNotwendigkeit, ja ihrem hypothesenfreien Charakter[iv]nach erfaßt! Denn in Wahrheit beruhen diese beiden soüberaus wichtigen wissenschaftlichen Ausmachungen aufGrundlagen, denen unausweichlich axiomatischerCharakter eignet, so daß es durchaus nicht mehr angeht,sie als bloße Hypothesen zu behandeln! –
Soviel über den wesentlichsten Inhalt des vorliegendenBuches.
Aus mehr als einem Grunde mag es sich aberlohnen, daß ich auch noch ein Wort über meinen astronomischenStandpunkt verliere, der im Zusammenhangedieser Arbeit und der Erörterungen über die wissenschaftlicheKrise, die sie bietet, wenn auch nur ganz kurz angedeutet,von sicherlich nichts weniger als nebensächlicherBedeutung ist.
Die Öffentlichkeit weiß von meiner astronomischenAngelegenheit und der von mir ausgesprochenen Unhaltbarkeitder kopernikanischen, heliozentrischen Anschauung.Diese Angelegenheit ist nun neuerdings insofern in einneues Stadium eingetreten, als meine geozentrische Feststellunginzwischen von zwei Seiten her eine fachmännischeZustimmung erfahren hat.
Ich stand seit Spätsommer vorigen Jahres, anläßlichmeiner damaligen Veröffentlichungen in »Nord undSüd«, in einem sehr regen und ausführlichen Briefwechselmit Ph. Fauth, dem bekannten Mond- undPlanetenforscher und Besitzer des PlanetographischenObservatoriums zu Landstuhl i. d. Pfalz. Dieser Briefwechselhat inzwischen aber insofern zu einem nicht unwichtigenErgebnis geführt, als Herr Fauth mir ineinem Brief vom 31. März d. J. ausdrücklich zugestand,daß die Logik meiner geozentrischen Feststellung,die ich ihm, was ich