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Friedrich Nietzsche

Götzen-Dämmerung

Inhaltsverzeichnis

    Vorwort
    Sprüche und Pfeile
    Das Problem des Sokrates
    Die "Vernunft" in der Philosophie
    Wie die "wahre Welt" endlich zur Fabel wurde
    Moral als Widernatur
    Die vier grossen Irrthümer
    Die "Verbesserer" der Menschheit
    Was den Deutschen abgeht
    Streifzüge eines Unzeitgemässen
    Was ich den Alten verdanke
    Der Hammer redet

Götzen-Dämmerung

oder

Wie man mit dem Hammer philosophirt.

Vorwort.

Inmitten einer düstern und über die Maassen verantwortlichenSache seine Heiterkeit aufrecht erhalten ist nichts Kleines von -Kunststück: und doch, was wäre nöthiger als Heiterkeit? Kein Dinggeräth, an dem nicht der Übermuth seinen Theil hat. Das Zuviel vonKraft erst ist der Beweis der Kraft. - Eine Umwerthung aller Werthe,dies Fragezeichen so schwarz, so ungeheuer, dass es Schatten auf Denwirft, der es setzt - ein solches Schicksal von Aufgabe zwingt jedenAugenblick, in die Sonne zu laufen, einen schweren, allzuschwergewordnen Ernst von sich zu schütteln. Jedes Mittel ist dazu recht,jeder "Fall" ein Glücksfall. Vor Allem der Krieg. Der Krieg war immerdie grosse Klugheit aller zu innerlich, zu tief gewordnen Geister;selbst in der Verwundung liegt noch Heilkraft. Ein Spruch, dessenHerkunft ich der gelehrten Neugierde vorenthalte, war seit langem meinWahlspruch:

increscunt animi, virescit volnere virtus.

Eine andere Genesung, unter Umständen mir noch erwünschter, ist Götzenaushorchen… Es giebt mehr Götzen als Realitäten in der Welt: das istmein "böser Blick" für diese Welt, das ist auch mein "böses Ohr"…Hier einmal mit dem Hammer Fragen stellen und, vielleicht, als Antwortjenen berühmten hohlen Ton hören, der von geblähten Eingeweiden redet- welches Entzücken für Einen, der Ohren noch hinter den Ohren hat, -für mich alten Psychologen und Rattenfänger, vor dem gerade Das, wasstill bleiben möchte, laut werden muss…

Auch diese Schrift - der Titel verräth es - ist vor Allem eineErholung, ein Sonnenfleck, ein Seitensprung in den Müssiggang einesPsychologen. Vielleicht auch ein neuer Krieg? Und werden neue Götzenausgehorcht?… Diese kleine Schrift ist eine grosse Kriegserklärung;und was das Aushorchen von Götzen anbetrifft, so sind es dies Malkeine Zeitgötzen, sondern ewige Götzen, an die hier mit dem Hammer wiemit einer Stimmgabel gerührt wird, - es giebt überhaupt keine älteren,keine überzeugteren, keine aufgeblaseneren Götzen… Auch keinehohleren… Das hindert nicht, dass sie die geglaubtesten sind; auchsagt man, zumal im vornehmsten Falle, durchaus nicht Götze…

                                        Turin, am 30. September 1888,
                                  am Tage, da das Buch der Umwerthung
                                            aller Werthe zu Ende kam.

FRIEDRICH NIETZSCHE.

Sprüche und Pfeile.

1.

Müssiggang ist aller Psychologie Anfang. Wie? wäre Psychologie ein -
Laster?

2.

Auch der Muthigste von uns hat nur selten den Muth zu de

...

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