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Cover

H. H. Houben

Hier Zensur – wer dort?

Antworten von gestern
auf Fragen von heute

Mit Umschlagbild von

Th. Th. Heine

Signet

Leipzig · F. A. Brockhaus · 1918

Zensurstempel

Dieses Büchlein ist ein Auszug aus einem gleichnamigen größerenWerk, das später im selben Verlag erscheinen wird.

Als Fortsetzung folgt ein ebenfalls in sich abgeschlossenes Bändchenvon gleichem Umfang und gleichem Preis unter dem Titel:»Biedermaier-Zensur«, das folgende Kapitel enthalten wird:

1. Friedenshoffnungen und -enttäuschungen. 2. Metternich »karlsbadert«.3. Friedrich von Gentz als Zensor. Eine Komödie in 1 Vorspielund 5 Akten. 4. »Es soll der Sänger mit dem König gehn.«5. Der Musterstaat Preußen. 6. Aus den Memoiren eines BerlinerZensors. 7. Redaktionsgeheimnisse. 8. Zensurstriche und -streiche.9. Biedermaier vor und hinter den Kulissen. 10. Franz Grillparzer –ein besonderes Kapitel.

Copyright 1918 by F. A. Brockhaus, Leipzig.


[3]

Vorwort.

Der Kampf der Literatur mit der Zensur, wie sie ehemalsin deutschen Landen betrieben wurde, ist der ewige Widerstreitzweier Weltanschauungen, der Kampf des Lichtes gegen dieFinsternis, der Aufklärung gegen den Obskurantismus. Derunselige Krieg, der in der ganzen »Kulturwelt« soviel längstüberwundenes Menschliche, allzu Menschliche wieder lebendigmachte, hat auch diesen uralten Zwist aufs neue entfesselt.»Hier Zensur!« ertönt's heute allüberall, wo ein neues Werkder Literatur – oder auch nur der Druckerpresse – zum Lichtedrängt, im Vaterland, in Feindesland und in Neutralien. Mitallgemeinen Redensarten für oder wider ist da nichts geholfen.Die unbestechlichen Tatsachen haben diesen Kampf zu entscheiden,in dem Fürsten und Völker, die Götter, Helden und DonQuichotes unserer Kultur eine merkwürdig wechselnde Rolleals Sieger und Besiegte spielen.

»Wer dort?« Wer sind diese Leute, die vor dem Richterstuhldes Zensors als Angeklagte zu stehen pflegten, und waswaren ihre Verbrechen? Diese Frage soll mein Büchlein beantworten.Die »gute, alte Zeit« hängt es in farbenlustigenMiniaturbildern und ernsthaft-schwarzen Schattenrissen an dieWand. Da purzelt höfische und militärische, politische,religiöse und moralische Zensur nur so übereinander. EhrlichenGewissenskonflikt höhnt herausfordernder Übermut, das Recht desStaates, der Allgemeinheit, und das der Persönlichkeit übertrumpfeneinander in Gewalttaten oder diplomatischen Listen,stolze Gelassenheit triumphiert über stichflammende Leidenschaft,und diese Hahnenkämpfe auf Leben und Tod werden anmutigun

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