Schilderung des Bodens, Klimas u. s. w. — Lebensweiseund Beschäftigungen der Ansiedler. — Durch Erfahrung undgenaue Beobachtung bewährte Vorschriften, betreffend die Niederlassungund das Gedeihen der neuen Ankömmlinge; mitvorzüglicher Berücksichtigung der häuslichen Einrichtungen unddem weiblichen Theil der Ansiedler-Familien zufallendenPflichten.
Ein Wegweiser
für
Auswandrer nach Amerika
von
einer Emigrantin.
Aus dem Englischen
von
Dr. F. A. Wiese.
Mit vielen Abbildungen.
Leipzig, 1837.
Baumgärtners Buchhandlung.
Unter den vielen, im Verlauf des letzten Jahrzehentsüber Canada erschienenen Werken, welche Auswanderungzum Thema haben, ertheilen nur wenigeoder vielleicht nicht ein einziges über die häusliche Einrichtungder Ansiedler hinreichend genaue Auskunft, umderjenigen, welche für alle Bequemlichkeiten und denwohlbehaglichen Zustand einer Familie verantwortlichist, — der Hausfrau, welcher die häusliche Ordnungobliegt, als treuer und sichrer Führer zu dienen.
Zwar hat Dr. Dunlop eine geistreiche Flugschrift,betitelt »The Backwoodsman,« (der Urwald-Siedler)herausgegeben, allein sie geht nicht indie Routine weiblicher Pflichten und Geschäfte, in dembezeichneten neuen Wirkungskreise, ein. In der Thatkann nur die Feder einer Frau die andre Hälfte von dembeschreiben, was von der innern Einrichtung und Leitungeines Hauswesens in den Urwäldern zu sagen [S. 2]ist, sie allein vermag die neuanlangenden weiblichenAuswandrer über die schwierigen Pflichten und Prüfungen,welche ihrer warten, gehörig zu unterrichten.
»Vorausgewarnt, vorausgewaffnet,« ist ein Sprichwortunsrer Vorväter, das in seiner markigen Kürzeviel Stoff zum Nachdenken enthält; seine Bedeutungim Auge, ist die Verfasserin vorliegenden Werkes bestrebtgewesen, den Frauen und Töchtern von Auswandrernaus den höheren Ständen, welche inmitten unsrer canadischenWildnisse eine Heimath suchen, jeden nurmöglichen Unterricht zu ertheilen. Wahrheit war ihrHauptziel, denn es wäre grausam, Leute, dieihre Familie, ihr Vermögen und ihre Hoffnungen inein wildfremdes Land versetzen, mit falschen Hoffnungenzu täuschen und glauben zu machen, daß indiesem Lande Milch und Honig fließe, und daß es zurErlangung von Bequemlichkeit und Ueberfluß daselbstnur geringer Mühe bedürfe. Sie zieht es vor, gewissenhaftund treu die Dinge in ihrem wahren Lichte darzustellen,damit der weibliche Theil der Ankömmlingeim Stande sei, den neuen Verhältnissen kühn ins Gesichtzu blicken, in dem ihm angebornen Tact undScharfsinn ein Mittel in vorkommenden Schwierigkeitenzu finden, und, gehörig vorbereitet, mit jener muthvollenFreudigkeit, wovon wohlerzogne Frauenzimmeroft außerordentliche Bewe