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Walther von der Vogelweide


Gedichte und Sprüche
in Auswahl

Im Insel-Verlag zu Leipzig

FRÜHLINGSSEHNSUCHT

Uns hât der winter geschadet über al:
heide unde walt die sint beide nû val,
dâ manic stimme vil suoze inne hal.
sæhe ich die megde an der strâze den bal
werfen, sô kæme uns der vogele schal.
Möhte ich verslâfen des winters gezît!
wache ich die wîle, sô hân ich sîn nît,
daz sîn gewalt ist sô breit und sô wît;
weiz got, er lât och dem meien den strît:
sô lis' ich bluomen dâ rîfe nû lît.

TRAUMDEUTUNG

Dô der sumer komen was
und die bluomen durch daz gras
wünneclîche ensprungen,
aldâ die vogele sungen,
dar kom ich gegangen
an einen anger langen,
dâ ein lûter brunne enspranc:
vor dem walde was sîn ganc,
dâ diu nahtegale sanc.
Bî dem brunnen stuont ein boum,
dâ gesach ich einen troum.
ich was von der sunnen
gegangen zuo dem brunnen,
daz diu linde mære
mir küelen schaten bære.
bî dem brunnen ich gesaz,
mîner swære ich gar vergaz:
schiere entslief ich umbe daz.
bedûhte mich zehant,
wie mir dienten ...

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