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Von
Tripolis nach Alexandrien.

Beschreibung
der im Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preussen
in den Jahren 1868 und 1869 ausgeführten Reise

von

Gerhard Rohlfs.

Mit einer Photographie, zwei Karten, vier Lithografien
und vier Tabellen.

Zweiter Band

1871


[Illustration: In Jupiter-Ammons-Oase gefundene Münzen.]

In der Jupiter-Ammons-Oase gefundene Münzen.


Inhalts-Verzeichniss.


1Barca.

Wie die Alten schon über die Grenzen der Cyrenaicauneins waren, da weder im West noch Süden bestimmteMarken gezogen waren, im Ost aber bald nachPtolemaeus der Chers. mag., nach Plinius und Strabo derCatabathmos als Grenze angenommen wurde; so auchnoch heute. Die Araber, diese guten Geographen, rechnenzu Barca, denn so nennen sie, was die Alten undwir mit Cyrenaica bezeichnen, das Land, was von demMeere im Norden und Westen einerseits, im Süden vomFareg und der Wüste, im Osten von Akabat el kebirandererseits, umringt wird. Fast ähnliche Grenzen nehmendie Türken an, nur dass sie die weit nach Südenzu gelegenen Oasen Audjila und Djalo ebenfalls mit zuBarca zählen.

Wir beschäftigen uns hier nur mit dem eigentlichenPlateau von Barca, welches eine längliche von Westennach Osten gezogene Gestalt hat. Ungefähr von gleicherGrösse wie die Insel Sardinien fällt dasselbe nach Nordwestund Norden zu schroff ins Meer, ebenso der schmale2Ostrand nach dem Golfe von Bomba zu, im Süden undim Südwesten sind sanfte Uebergänge zur See, und mittelstder Steppe zur Wüste. Das eigentliche Hochlandbesteht durchaus aus Kalkstein, der dick mit röthlichemHumus belegt ist. An den Schluchten, wo dieser Kalksteinaus feinen oft mikroscopischen Muscheln gebildetzu Tage liegt, bemerkt man häufige natürliche Höhlenund Stalactitengrotten, ebenso findet man auf dem Plateauselbst noch Petrefacten, Cardien, Pectiniten undOstreen. Der Boden selbst ist äusserst fruchtbar, Theophrastlobt schon die leichte, durch trockne und reineLuft, belebte Erde. Und in der Neuzeit sagt unsergrösster deutscher Geograph, Carl Ritter: „In der Thatist es auffallend, dass dieses Land von Europäern unbesetzt,unbesucht blieb, ja selbst erst von neuem entdecktwerden musste, nachdem Phönizier, Carthager,Griechen, Aegypter, Römer dort schon einheimisch gewesenwaren.

„Eine europäische Colonie, die sich auf dieser Berginselansiedelte, würde durch die gefährliche Syrte imWesten, durch die Steilküste im Norden und die WüsteSahara im Süden gegen jeden Feind gesichert sein etc. etc.“

Ein anderer ausgezeichneter Geograph, Conrad Mannert,sagt von Cyrenaica: „Warum hat sich die gesegneteGegend so ganz aus dem Blicke des Europäersverloren? Warum ist noch nie der

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