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Reise in Südamerika

von

Dr. Frhr. Ernst v. Bibra.


Erster Band.


Mannheim.
Verlag von Bassermann & Mathy.
1854.

Inhalt.

Seite
I.Vom Hause bis zur See1
II.Fahrt nach Rio Janeiro13
III.Rio de Janeiro105
IV.Die Fahrt um Kap Horn nach Chile143
V.Valparaiso (Chile)167
VI.Reise nach Santjago (Chile)231
VII.Santjago (Chile)249

I.
Vom Hause bis zur See.

Im April 1849 verließ ich Nürnberg. Schwerund hart war der Abschied von den Meinen. Hattedoch mein ältester Junge lange Zeit vor meiner Abreisehalbe Nächte durchweint im Gedanken an meine Fahrt,und bei Tage sich heiter geberdet um mich nicht zubetrüben. Das war der Typus meines Abschieds überhaupt.

So ging ich aus dem Hause, hinaus in einenkalten und unheimlichen Morgen und vom alten, ehemalsweltberühmten Fembo'schen Landkartenhause an, umdie halbe Welt bis wieder zurück nach Hamburg, hatmich die Idee nicht verlassen, daß ich die Kinder nichtmehr lebend anträfe. Glücklicher Weise waren meineAhnungen falsch. Diese wenigstens.

Wir kamen spät des Abends in Leipzig an undfuhren des andern Tages nach Bremen. Man reis'tschnell heut zu Tage, doch glaube ich noch schneller dieseReise von Nürnberg nach Bremen beschrieben zu haben.Nur muß ich noch beifügen, daß mich zwei Landsleutebegleiteten, W. aus Nürnberg und M. aus Erlangen.

In Bremen stiegen wir im Victoria-Hotel ab. Ichwerde auch von jenem Aufenthalte nur Weniges berichten.Die fast fieberhafte Aufregung, die sich meinerbemächtigt hatte, ließ mich nur flüchtig beobachten. Dochsah ich mit Belehrung das Museum und den Dom,und nahm so allegorischen Abschied von deutscher Wissenschaftund Kunst. Eine Notiz über Pyrosoma atlanticaund über Fulgurit waren die letzten dahin bezüglichenBemerkungen in meinem Tagebuch, Taufstein und Schloßverzierungenim Dom die ersten Skizzen in meinerZeichenmappe. Im Rathhause sind einige gute Holzschnitzereien.Classischer aber ist, was unter dem Rathhause.Hauf hat einen romantischen Schleier überjene Räume gezogen, welche des Guten viel enthaltenund in welchen man leicht des Guten zu viel thut.Aber unter den Geistern des Weins fehlten nicht seltendie Schauer des Todes. Ein Freund meiner Jugend hatteein unglückliches Ende genommen vor nicht langer Zeit,an

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